Sanierungsstau, Neu- und Umbaubedarfe durch Behördenumstrukturierungen, neue Arbeitsmodelle und die Notwendigkeit, die landeseigenen Gebäude energieeffizient zu machen – das sind für die beiden Partner Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) und Freistaat Thüringen gute Gründe, einen neuen Weg im staatlichen Hochbau zu gehen.
„Wir legen heute den Grundstein, für die nächste Säule der neuen Finanzierungsmodelle im Freistaat Thüringen. Wir wollen bei den Investitionen in die Infrastruktur eine Schippe drauflegen und schneller werden. Die LEG ist dafür genau der richtige Partner für unseren Freistaat“, ist Finanzstaatssekretär Birger Scholz überzeugt.
Gestern haben Finanzstaatssekretär Birger Scholz, Dr. Tobias Knoblich, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur sowie Sabine Wosche und Andreas Krey, beide von der LEG-Geschäftsführung, die öffentlich-öffentliche Partnerschaft (ÖÖP) auf den Weg gebracht. Alle vier haben dazu einen „Letter of Intent“ unterzeichnet.
Künftig soll die LEG Bauvorhaben des Landes umsetzen. Dies gilt immer dann, wenn die LEG aufgrund ihrer Expertise im Wohnungs- und Gewerbeimmobilienbau die Bauten schneller und effizienter errichten oder sanieren kann als die staatliche Hochbauverwaltung.
„Wir verfügen als LEG über eine jahrzehntelange Erfahrung bei der Durchführung von komplexen Vorhaben im Wohnungs- und Gewerbeimmobilienbau“, sagen Sabine Wosche und Andreas Krey. Und weiter: „Ein aktuell erfolgreiches Projekt, das vergleichbar mit den jetzt für die kommenden Jahre geplanten Vorhaben ist, stellt das Wohnheim für das Bildungszentrum der Polizei in Meiningen dar – hier haben wir ein modernes Unterkunftsgebäude errichtet, das an das Land vermietet ist.“
Die ersten Projekte der Kooperation sind dabei schon klar. Nach Unterzeichnung des „Letters of Intent“ wird die LEG die Kooperation zunächst mit der Planung und später mit dem Bau des Thüringer Landesamtes für Finanzen in Erfurt, den Polizeiinspektionen in Sonneberg und Gera und einem Internatsgebäude des Bildungszentrums Gotha beginnen.
Dazu Birger Scholz: „Zum Teil warten diese Projekte schon seit Jahren auf eine Realisierung. Sie sind zwingend erforderlich, waren aber leider im Haushalt des Landes nicht darstellbar. Diesen Missstand beheben wir nun auf diesem Wege.“ In etwa drei Jahren könnten die ersten dieser Großprojekte dann schon abgeschlossen sein, so die Hoffnung der Beteiligten.
Weitere Bauvorhaben sollen folgen. Sie werden im Ergebnis einer Projekteignungs- und Wirtschaftlichkeitsprüfung von Land und LEG aus der Liste der vom Landeskabinett bestätigten prioritären Bauvorhaben des Freistaates ausgewählt. Die LEG wird dann die Gebäude errichten und an das Land vermieten.
Insgesamt wird die LEG im Rahmen der öffentlich-öffentlichen Partnerschaft mit dem Land Thüringen ein Gesamtinvestitionsvolumen von 200 bis 300 Millionen Euro umsetzen.