„Eine erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung und gute Onlineangebote für Menschen und die Wirtschaft brauchen eine konsequente Berücksichtigung der kommunalen Bedarfe. Eine Vernetzung der Verwaltungsbereiche durch einen Registerverbund sowie einheitliche Austauschstandards und Schnittstellen sind dazu perspektivisch nötig“, so Hartmut Schubert.
Der Thüringer CIO sieht mit der neuen E-Government-Strategie für den Freistaat eine positive Entwicklung für eine in Zukunft komplett digitalisierte Verwaltung voraus. Er weiß aber auch, dass dafür noch viel zu tun ist. Er sagt: „Das OZG 2.0 müssen wir zuerst aus kommunaler Sicht denken und zentrale, kooperative IT-Lösungen weiter fördern.“
Dr. Schubert weiter: „Wir brauchen mehr EfA bei IT-Architekturen und Standards. Nur so wird der Aufwand und die Komplexität bei der Ausrollung von Online-Diensten in den verschiedenen Fachverwaltungen beherrschbar. Es ist gut, dass der IT-Planungsrat nun ein Standardisierungsboard eingerichtet hat, das transparente, gute und verbindliche Standards gemeinsam mit Vertretern der Verwaltung, der IT-Fachverfahrensherstellung und dem DIN entwickeln soll."
Neben einer konsequenten Standardisierung sollten Bund und Länder überlegen, in welchen Fällen Verwaltungsaufgaben technisch zentral abgewickelt werden können. Das gilt insbesondere für Aufgaben, die auf Bundesrecht oder Landesrecht beruhen und den Kommunen übertragen wurden. Das betrifft z.B. Verfahren wie die KfZ-Zulassung. Ein solches digitales Verfahren kann in jedem sicheren Rechenzentrum betrieben werden. Dies muss nicht in jeder Kommune sein.
Der Zukunftskongress Staat & Verwaltung ist die Leitveranstaltung für ein modernes und digitales Deutschland und steht unter Schirmherrschaft des BMI. Dort versammeln sich einmal jährlich rund 2.000 Teilnehmende von Bund, Ländern und Gemeinden sowie der Digitalwirtschaft. Digitalisierung, Innovationskraft, Fragen der Demokratie und des gesellschaftlichen Zusammenhalts, der Bürgerorientierung des Staates aber auch Aufgaben wie Klimaschutz und gesellschaftliche Verantwortung stehen im Fokus der Veranstaltung.