Zuvor hatten das Thüringer Finanzministerium und das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport den Bericht zur Entwicklung Oberhofs dem Kabinett vorlegt. Neben einer Übersicht zu laufenden Projekten zur Vorbereitung der Weltmeisterschaften 2023 aus den Berichten Sportentwicklung, Vermarktung und Infrastruktur geht der Bericht auch auf die Zukunftsfähigkeit als Sport- und Tourismusstandort ein. Laut Beauftragtem der Landesregierung ist die Rennsteigstadt mit den Investitionen in die Sportstätten beim Thema Nachhaltigkeit schon jetzt Vorreiter.
Im Bereich der Baumaßnahmen wurde größtenteils auf den nachwachsenden Rohstoff Holz gesetzt. Allein an der Rennrodelbahn kamen über 250 Tonnen bei der Errichtung der Überdachung oder der Erweiterung von Gebäuden zum Einsatz.
Bei der Wärmeversorgung der Sozial- und Wettkampfgebäude arbeitet man am Standort ab Winter 22/23 mit der Abwärme, die in den Kälteerzeugungsanlagen entsteht. Mittelfristig soll diese dann externen Abnehmern im gesamten Stadtgebiet zur Verfügung gestellt werden. „Dies ist Teil eines modernen und vielschichtigen Energiemanagements. Wir wollen keine unnötigen CO2-Emissionen erzeugen, sondern weitgehend neutral bleiben und dabei noch ressourcenschonend arbeiten. Schon jetzt kommt unser Strom zu 100 Prozent aus europäischen Wasserkraftwerken. Bis Ende des Jahres wird diese Lieferkette durch eine Vielzahl von Photovoltaikanlagen ergänzt. Bis 2024 soll ein Blockheizkraftwerk entstehen, das mit Biomasse Energie erzeugt“, erläutert Dr. Hartmut Schubert und ergänzt: „Durch ein modernes Beschneiungssystem, das mit Wasser aus eigenen Quellen und damit nicht mit Trinkwasser arbeitet, können wir unabhängig von Witterungslagen Schnee punktgenau und bedarfsgerecht produzieren. Moderne Lagertechniken ermöglichen uns, über die Wintermonate hinaus, die bestandsschonende Konservierung.“
Doch nicht nur bei der Infrastruktur setzen die Akteure am Standort konsequent auf Nachhaltigkeit. Der Individualverkehr soll bei den Events bis auf das logistisch notwendige Minimum reduziert werden. Die Anreise mit dem ÖPNV ist teilweise im Ticketpreis inkludiert und ein erweitertes Park-and-Ride-Konzept mit einem gut getakteten Shuttlesystem schont die umliegenden Gemeinden bei großem Besucheraufkommen. Vom papierlosen Medienzentrum bis hin zum kompostierbaren Mehrwegbecher wird dem Aspekt der Nachhaltigkeit Rechnung getragen.
„Entscheidend, wie nachhaltig eine Investition ist, ist auch deren breite Nutzung. Hierbei geht unser Blick weit über die beiden Weltmeisterschaften in 2023 hinaus. Oberhof wird durch die moderne Infrastruktur langfristig als Nachwuchsleistungszentrum in verschiedenen Sportarten konkurrenzfähig bleiben. Allein auf der Rennrodelbahn werden pro Jahr mehr als 20.000 Fahrten durch Kinder und Jugendliche aus dem Leistungs- und Breitensport durchgeführt. Viele Wintersportdisziplinen sind schon heute nicht nur auf die kalten Monate beschränkt. Sommerskispringen, Rollskilaufen und auch touristische Angebote wie Sommerbobfahren tragen zu einer ganzjährigen Auslastung der Sportanlagen bei. Die Entwicklung des Standortes ist ein Beispiel für die zukunftsfähige Investitionspolitik des Freistaats“, so Dr. Hartmut Schubert abschließend.
Präsentation zur Regierungsmedienkonferenz als PDF-Datei